Die Methode des Anfütterns wird bei Friedfischen häufig angewendet. Doch lassen sich auch Raubfische wie Hecht, Zander und Wels anfüttern?
Raubfische lassen sich zwar häufig nicht wie Weißfische an einen Platz locken. Grundsätzlich ist es daher besser, die richtigen Stellen zu finden, die die Fische von sich aus aufsuchen. Oder man nimmt halt die Spinnrute und geht auf die Suche, wozu natürlich immer auch ein wenig Glück gehört.
Jedoch lassen sich Raubfische entgegen häufig gehörter Meinung durchaus auch anlocken.
Friedfische anfüttern
Wie klappt der Einsatz von Lockfutter beim Weißfisch? Beim Angeln auf Friedfische bringt tatsächlich erst das Anfüttern den Erfolg! Die Fische durchziehen auf der Suche nach dem besten Futter die Gewässer in Schwärmen. Durch das Anfüttern kann man sie dazu bringen, auch abweichend von ihrer bisherigen Route den vom Angler ausgewählten Ort aufzusuchen. Dann musst du nur noch deine Angel richtig auswerfen.
Solches Angelfutter kann im Angelladen fix und fertig gekauft werden. Man kann sich aber auch aus einzelnen Beimischungen die eigene Rezeptur erstellen. Und schließlich ist es auch möglich, Angelfutter komplett selbst zuzubereiten. Dies hat den Vorteil, dass man völlig frei experimentieren kann. So lassen sich nach Belieben Grundstoffe wie Maismehl oder Hanfmehl mit beispielsweise Mehlwürmern oder Lockstoffen mischen.
Beispiel Rezeptur für Rotaugen in einem Fluss mit nicht zu starker Strömung
- 1l Fertigfutter für Rotaugen
- 1l Biskuitmehl
- 1l Hanfmehl
- 1l Paniermehl
- 1l Maden
Raubfische anfüttern
Raubfische anfüttern kann durchaus sehr gut funktionieren. Für Angelexperten Hocker aus Fürth ist das beste Beispiel hierfür sein Lieblingsgewässer, der Ludwigskanal.
Dieser Kanal aus dem 19. Jahrhundert heißt eigentlich Ludwig-Donau-Main-Kanal. Es handelt sich dabei um einen stillgelegten Kanal, bei dem etwa jeden Kilometer eine Schleuse ist. Dieser Kanal ist extrem bewachsen mit Kraut. Es gibt kaum mal zwei Quadratmeter, wo kein Kraut steht.
Hier ziehen die Hechte immer von Schleuse zu Schleuse. Durch Anfüttern kann Hocker die Hechte jedoch an einen Futterplatz locken. Er füttert dabei mit einfachen Semmelbröseln, um Weißfische anzulocken. Und er schmeißt einige kleine Köfifetzen ins Wasser.
Aale anfüttern geht auch allemal, Barsche bedingt ebenfalls und beim Wels unter Umständen. Auch wenn man auf Hecht geht und Lockfutter hat, kann man Köderfische frisch hineinschneiden. Man kann dabei einfach eine Weißfischmischung nehmen, um den Futterfisch anzulocken. In erster Linie bei Hecht und Zander ist dies zwar meistens überflüssig und macht normalerweise wenig Sinn.
Eine interessante Variante ist es allerdings, über mehrere Tage mit toten Köderfischen anzufüttern. Das bringt besonders in Herbst und Winter gute Erfolge!
Aber das ist auch vom Gewässer abhängig und ob die Raubfische standorttreu sind oder eher ziehen.
Wenn man an der Elbe auf Wels angeln möchte, kann man auch anfüttern. Und zwar wurde dies erfolgreich schon mit Leber praktiziert. Einfach kleine Stücke über den Tag in die Sonne legen und dann zum späten Nachmittag zwischen zwei Buhnen verteilen. Am Abend sollten dann Welse in der Buhne stehen. So wurde schon der ein oder andere Wels in der Elbe angelockt.
So kommt wieder ein schönes Stück auf den Teller, sei es gebraten, gedünstet oder geräuchert. Nach einem guten Fangtag kannst du einen Teil der Beute auch prima einfrieren. So hast du jederzeit was im Haus!
Danke für den Beitrag sehr interessant ich finde es auch immer wieder unglaublich wie schlau Fische eigentlich sind 🙂